Karibik Februar - März 2015

Eigentlich dachten wir die Überfahrt von Jamaica nach Kuba verläuft genauso angenehm wie von Curaçao nach Jamaica. Wind schön aus achterlicher Richtung, aber die 270 Seemeilen mussten wir uns hart verdienen. Leider wurde es eine sehr ruppige hart am Wind-Überfahrt mit teilweise bis zu 30 Knoten Wind und die Tamango Love stampfte ununterbrochen durch die hohen Wellen. Und dies 45 Stunden lang! Morgens um 6.00 Uhr befanden wir uns endlich vor der Einfahrt nach Cienfuegos/Kuba wo wir den Motor starteten und die Segel bargen. Nach einer weiteren Stunde durch einen engen Kanal sahen wir die Marina, wo wir einklarieren mussten. Da angekommen, rief uns einer vom Steg zu wir sollen Ankern – wenn möglich nicht allzu weit weg vom Pier und auf dem Schiff warten bis ein Arzt an Bord komme. Kurze Zeit später war uns auch klar wieso wir nahe am Pier ankern sollten. Der Arzt wurde zum Boot gerudert! An Bord wurden ein paar Fragen gestellt und Fieber gemessen. Capitain und Crew waren gesund! Die weiteren Anweisungen lauteten: warten bis Zoll und Immigration an Bord komme. Inzwischen war es ca. 10 Uhr und wir warteten und warteten. Geschlagene 4 Stunden später – wir waren inzwischen eingeschlafen - hörten wir Stimmen am Schiff. Ein Schlauchboot voller Beamte, genau gesagt 6 Stück und 2 Hunde, kamen zu uns aufs Schiff. Formulare ausfüllen, Fragen beantworten, Schränke wurden geöffnet und Hunde schnüffelten das ganze Schiff ab. Man kam ja aus Jamaica. Nur schmuggelten wir ja keine Drogen sondern hatten immer noch die 70 Flaschen Wein im Schrank. Die Versiegelung hatten wir natürlich unterwegs weggenommen. Doch lustiger weise klemmte  genau diese Schranktüre als der Zöllner sie öffnen wollte. Was die wohl für Augen gemacht hätten, wenn die unseren Weinvorrat gesehen hätten! Wie auch immer. Nun waren wir offiziell in Kuba und durften 30 Tage bleiben. Beim Hafenmeister durften wir dann noch 55 CUC (= 55 Fr.) fürs Einreisen Zahlen und je 25 CUC für das Visa. Ebenfalls holten wir uns dort noch einige Informationen wie zum Beispiel: wo kann man Geld wechseln, wo kann man was Einkaufen etc. Sehr geduldig beantwortete er unsere Fragen aber jedesmal kam der Satz hinten nach: aber heute geschlossen, weil Sonntag. Wir mussten lächeln. Unser Versuch in einer Bar etwas zu trinken zu bekommen, scheiterte kläglich daran, da wir leider kein Kubanisches Geld hatten und weder Kreditkarte noch eine andere Währung akzeptiert wurde. So blieb uns nichts anderes übrig als zurück zum Schiff zu gehen und bis zum nächsten Tag zu warten.

Am nächsten Tag liefen wir staunend ins Städtchen Cienfuegos. Der erste Eindruck war genauso wie wir uns das vorgestellt hatten. Überall sah man diese Oldtimer, Pferdekutschen oder Männer, die Passagiere mit dem Fahrrad – sogenannte Bici-Taxi - transportierten. Viele Menschen auf der Strasse, Münztelefone, die rege genutzt werden, Schlange stehen vor einer Bank, Gemüse wird auf der Strasse zum Verkauf angeboten, alte Gebäude, die ihre Glanzzeiten schon längst hinter sich hatten, Schlaglöcher auf den Strassen. So muss es bei uns vor ca. 80 Jahren gewesen sein.

Die nächsten Tage genossen wir bei einigen Mojitos und Bier, die wir noch nie so gut und günstig getrunken hatten. Mojito 2 CUC, 3dl Bier 1 CUC. Zwischendurch mussten wir noch die Backbord-Reling demontieren und zum Schweisser bringen. Auf der Fahrt von Jamaica war diese gebrochen. Ausserdem verloren wir noch unser allgemein sehr beliebtes Sitzbänkli vorne am Bug. Die vielen Schläge durch die hohen Wellen waren wahrscheinlich zu viel. Des Weiteren musste das Schiff noch geputzt und auf Hochglanz poliert werden. Am 5. Februar erwarteten wir unseren ersten Familienbesuch. Andrea und Christian. Da die zwei – und wir auch – unbedingt noch Havanna besichtigen wollten, holten wir die beiden bei strömendem Regen gleich am Flughafen ab. Die Wiedersehensfreude war gross und es gab einiges zu erzählen. Andrea und Christian hatten von zu Hause aus ein sogenanntes Casa Particular – ähnlich wie eine Pension – gebucht. Unser Taxifahrer fuhr durch Gassen, wo der eine oder andere von uns dachte: hoffentlich hält der nicht hier! Die Lage war perfekt, die Zimmer sauber und der Preis war ebenfalls in Ordnung. Was wollten wir mehr.

In Curaçao wurde uns ja unter anderem das Handy gestohlen. Andrea und Chrigi sollten nun endlich ein Neues mit SIM-Karte mitbringen. Unglaublich aber wahr – das Handy samt SIM-Karte und eine externe Festplatte wurden aus dem Koffer gestohlen! Grrr…. Wo gibt es denn sowas! Vorallem mussten wir nun wieder alles von vorne organisieren und das war hier in Kuba nicht ganz einfach. Internet gab es tatsächlich nur in grösseren Internationalen Hotels wo man aber vorher eine Zugriffskarte kaufen musste. Nun gut, davon liessen wir uns die Freude an unserem Besuch und Havanna nicht nehmen. Am nächsten Tag regnete es dann auch zum Glück nicht mehr, aber es war frisch und sehr windig. Wir machten uns zu Fuss auf Erkundungstour. Auf Hemingways spuren entlang, gab es auch den einen oder anderen Mojito, eine Rundfahrt im Oldtimer stand ebenso auf dem Programm wie der eine oder andere Einkauf an Souvenirs.

    

Nach 2 Tagen ging es dann zurück nach Cienfuegos wo wir noch Proviant für die nächsten 2 Wochen einkaufen mussten. Leider gab es unterwegs keine Möglichkeiten etwas einzukaufen. Schon bei der Törnplanung ist uns aufgefallen, dass es teilweise grosse Distanzen zum nächsten Ankerplatz sind. So war jeweils der erste Schlag bereits über 40 Seemeilen was ca. 8 Stunden bedeutet. Für ‚Nichtsegler‘ eine ziemlich lange Strecke. Leider standen die 2 Wochen mit Andrea und Christian nicht unter einem guten Stern. Als wir den Anker lichteten und aus der Bucht von Cienfuegos fuhren, mussten wir leider feststellen, dass es einen ziemlichen Wellengang hat und zwar genau in die falsche Richtung. Die Welle lief genau in die Bucht wo wir ankern wollten. Also wieder zurück durch den Kanal. Wir entschlossen uns aber auf halber Strecke zu ankern und nicht zurück nach Cienfuegos zu fahren. Am nächsten Morgen war es dann Windstill und wir mussten die ganzen 40 Seemeilen unter Motor zurücklegen. Dazu kam, dass es wirklich kalt war. Ohne Jacke ging da gar nichts. Der zweite Tag war leider nicht viel anders. Die 30 Seemeilen mussten wir mehr oder weniger unter Motor zurücklegen. Dafür war die Einfahrt nach Cayo Largo ein Traum! Langer weisser Sandstrand, Palmen und türkisblaues und kristallklares Wasser.

  

Die nächsten paar Tage verbrachten wir mal hier mal dort, haben Delfine, Seesterne, Rochen und Yvonne sogar einen Baby-Hai gesichtet. Ausserdem besuchten wir eine Schildkröten-Aufzucht-Station wo wir die Tiere auch halten und füttern durften. Was für ein tolles Erlebnis!

   

Viel zu schnell mussten wir dann schon wieder an die Rückkehr denken. Der Wetterbericht sagte leider einen ziemlich starken Nordwind voraus. Und da wir zuerst nach Osten und dann nach Norden mussten, machten wir uns auf den Weg und zogen die Strecke, die wir beim Hinfahren in 2 Etappen gemacht hatten in einem Schnurz durch. Das war wirklich ein langer Tag. Nachts um 22.00 Uhr liessen wir den Anker fallen. Nicht in Cienfuegos sondern da wo wir ca. 2 Wochen vorher schon übernachtet hatten. Noch schnell was gegessen und dann todmüde ins Bett gefallen. Am nächsten Tag hatten wir gerade fertig gefrühstückt als ein Ausflugsboot, das normalerweise in der Marina stand, auf uns zukam. Der Capitain informierte uns, dass er vom Militär geschickt wurde um uns mitzuteilen, dass wir unverzüglich in die Marina verholen sollten, weil wir mitten in Militärischem Gebiet seien und es absolut verboten sei, hier zu ankern. Ups… dachten wir und waren gespannt was auf uns zukam.

Nachdem wir das Schiff startklar gemacht hatten, fuhren wir nach Cienfuegos, liessen den Anker fallen und machten uns auf den Weg um unsere Standpauke zu erhalten. Das Offizielle war schnell erledigt. Und dann wurden wir höflich aber doch sehr bestimmt darauf aufmerksam gemacht, dass wir in der Bucht von Cienfuegos ausschliesslich vor der Marina ankern dürften und sonst nirgends. Das war alles. Glück gehabt.

Die letzten Tage vor der Rückreise verbrachten Andrea und Christian mit Shoppen in Cienfuegos und Heinz wollte unbedingt den Impeller unseres Dinghi-Aussenborders austauschen. Nur hatte er das noch nie gemacht und war ein bisschen unsicher. Was macht man da? Genau - die Bar in der Marina war dafür der beste Ort. Einfach rumfragen ob jemand Ahnung davon hat. Und tatsächlich erklärte sich ein Franzose bereit, ihm dabei zu helfen. Keine grosse Sache und wir konnten unser Abendprogramm fortsetzen. Duschen und dann zum Abschluss noch einmal auswärts essen gehen. Doch weit gefehlt. Als wir zurück zum Schiff fuhren, gab der Motor ein komisches Geräusch von sich und der Propeller drehte nicht mehr. Die letzten Meter mussten wir dann zum Schiff rudern. Der Fehler konnte leider nicht so schnell behoben werden. Also blieben wir auf dem Schiff. Die Frage war nur: wie kommen Andrea und Christian am nächsten Tag an Land um das Taxi für den Rückflug zu erwischen? Inzwischen hatte es auch ziemlich angefangen zu Winden. Die vorausgesagte Nord- Ost Front hatte pünktlich eingesetzt. Für Heinz und Yvonne wurde es eine unruhige Nacht. Leider drehte der Wind am nächsten Morgen noch auf und blies mit 30 – 35 Knoten. Schaumkronen entstanden sogar in der sonst Binnensee-Ähnlichen Bucht.

Mit unserem Dinghi an Land rudern um die zwei abzusetzen, war ein Ding der Unmöglichkeit. Des Weiteren wurden wir Zeugen von diversen unbemannten Schiffen, deren Anker nicht mehr hielt und die Schiffe sich verschoben und teilweise ineinander slippten. Und plötzlich bemerkten wir, dass auch unsere Tamango Love sich relativ schnell rückwärts bewegte. Schnell Motor an, Anker hoch und neu Ankern. Doch das war leichter gesagt als getan. Der Wind war dermassen stark, dass der Anker unser schweres Schiff nicht halten konnte. Geschlagene 3 Stunden versuchten wir etliche Manöver bis wir endlich hielten. Aber wir hatten immer noch das Problem, wie wir unsere Gäste von Board brachten. Die Anfrage bei der Marina wurde wegen ebenfalls defekten Motors zurückgewiesen. Eigentlich sahen wir nur eine Möglichkeit. Eine grosse Motoryacht war ebenfalls in der Bucht und deren Beiboot fuhr diverse Male an Land. Irgendwie mussten wir die erwischen. Die Anspannung war bei allen gross. Der Anruf über Funk blieb leider unbeantwortet. Doch gelang es uns durch Winken und Pfeifen den Fahrer des Beibootes auf uns aufmerksam zu machen. Nun blieb nicht mehr viel Zeit uns voneinander zu Verabschieden. Die Taschen ins Boot gehievt und noch schnell herzlich gedrückt und Tschüss gesagt – und die beiden waren weg auf dem Weg an Land. Was für ein Glück!

Der Sturm hielt 2 Tage an und zerrte an unseren Nerven. Immer die Ungewissheit ob der Anker nun wirklich hält, obwohl wir unsere gesamten 100 Meter Kette bei einer Wassertiefe von ca. 8 Metern gesteckt hatten. Der Chartplotter lief 24 Stunden um immer wieder einen Blick darauf werfen zu können um uns zu vergewissern das alles Gut war. Gefangen auf dem Schiff, gingen wir auf die Suche nach dem Aussenborder-Problem. Zerlegt in allen Einzelteilen, war der Fehler schnell gefunden. Das Gestänge, das den Impeller antrieb und somit auch den Propeller, war gebrochen. Der Versuch, dieses zu kleben oder kitten misslang kläglich. Es blieb uns nichts anderes übrig, als das Gestänge einem Schweisser zu bringen. Inzwischen war schon wieder Samstag und vor Montag bekamen wir das Ding nicht zurück. Nun gut, so kam Yvonne das erste Mal in den Genuss, von Heinz jeweils an Land gerudert zu werden. Wäre es nicht so tragisch, wäre es beinahe Romantisch gewesen.

Der Montag war schnell da und das Gestänge wurde wieder eingebaut. Und siehe da – es funktionierte alles wieder einwandfrei. So fuhren wir gut gelaunt an Land und machten einige Besorgungen. Als wir aber wieder zurück aufs Schiff wollten, sprang der Motor schon wieder nicht an! Das hiess wieder zum Schiff rudern und Motor auseinander nehmen. Der erste Gedanke war die Zündkerze. Inzwischen Bekannt beim Marina-Mechaniker, bekamen wir die Zündkerze seines Motorrades, die zufälligerweise die richtige Grösse hatte. In Kuba kriegt man eine Zündkerze nicht im nächsten Laden. Der Austausch der Zündkerze zeigte aber leider nicht die gewünschte Wirkung. Was nun? Langsam aber sicher war Heinz mit seinem Latein am Ende. Doch der Zufall wollte es, dass just in diesem Moment ein Segler, den wir vorher schon öfters in der Bar getroffen hatten, mit seinem Dinghi vorbei fuhr. Die Gelegenheit liessen wir uns nicht entgehen und winkten ihn zu uns. Bei unseren Gesprächen in der Bar war uns bereits bewusst gewesen, dass er ein ziemlich grosses Allgemeinwissen in Bezug auf Segelschiffe, Motoren oder andren Probleme hatte. Er prüfte also zuerst, ob unsere alte Zündkerze noch funktionierte – was sie eigentlich tat. Also lag es nicht am Zünder. Ein paar kurze Griffe und Tests mit den Kabeln und es stellte sich heraus, dass es am Abstellknopf lag. Dieser war irgendwie steckengeblieben und stellte den Motor immer sofort wieder ab bevor er richtig starten konnte. Ein Ersatzknopf hatten wir natürlich nicht und in Kuba gibt es sowas schon gar nicht. Deshalb stellen wir unseren Dinghi-Motor vorderhand mit dem Jogg ab. Tja, so einfach wenn man es weiss! Uns viel jedenfalls ein Stein vom Herzen das nun alles wieder funktionierte. Denn in ein paar Tagen bekamen wir ja wieder Besuch von zu Hause. Diesmal waren es Yvonne’s Schwester Manuela mit ihrem Freund Ludi. Und es gab noch einiges zu tun. Zb. Schiff innen und aussen reinigen. Der Dockmaster wies uns diesmal nicht den üblichen Platz an der Tankstelle zu, sondern einen richtigen Stegplatz, der normalerweise vermietet war, die Mieter aber erst am Sonntag wieder zurückkamen. So beschlossen wir unsere Gäste diesmal am Steg in Empfang zu nehmen. Der Donnerstag war schnell da und so konnten wir Manuela und Ludi abends um 22.00 Uhr bei uns an Bord begrüssen. Die Wiedersehensfreude war gross und so quatschten wir bis morgens um 2 Uhr.

Der Freitag und Samstag nutzten wir fürs Akklimatisieren, ein bisschen Stadtbesichtigung mit Besuch in einer Bar mit Live-Musik, eine kubanische Zigarre rauchen und Mojito und Cuba Libre trinken. Des Weiteren machten wir den Einkauf von frischen Lebensmitteln am Markt, die für die nächsten 2 Wochen reichen mussten. Diesmal wollten wir nicht die gleiche Tour machen wie mit Andrea und Christian sondern in die gegengesetzte Richtung. Sonntagmittag ging es los in eine nahegelegene Bucht, von wo wir dann am nächsten Tag früh los mussten damit wir die über 40 Seemeilen bei Tageslicht schafften. Da es für Manuela und Ludi das erste Mal auf einem Segelschiff war und dann noch auf dem Meer wussten wir alle nicht wie gut sie die Fahrt ertrugen. Der arme Ludi musste zwischendurch ganz schön leiden. Aber Stugeron-sei-dank kriegte er die Übelkeit relativ schnell in Griff. Nebenwirkungen: Müdigkeit. So verschlief Ludi die meisten Törns. Oder hatte er Schlaf-Nachhol-Bedarf? Man wusste es nicht so genau.

Die nächsten 2 Wochen verflogen wie im Flug. Wir genossen schöne Sonnenuntergänge, super leckere Paella mit Hummer, Crevetten und Huhn und einige Mojitos und Cuba Libre. Beeindruckt waren wir von den tausenden Einsiedlerkrebsen auf Cayo Blanco oder den zutraulichen Leguanen und Juitias (Baumratten) auf Cayo Machos de Fuera.

   

Zurück in Cienfuegos gab es noch ein feines Abschiedsessen im Cienfuegos Club mit einem Traum von 20jährigen Rum….Danke Ludi!

Am nächsten Tag hiess es dann Abschied nehmen. Die zwei fuhren nach Havanna und für uns hiess es nun wieder klar Schiff machen für unsere nächsten Gäste Rosi und Peter (Yvonnes Cousine), die in zwei Tagen eintrafen.

Am 12. März 2015 durften wir dann nachts um halb eins die zwei begrüssen.


Die Armen hatten fast 3 Stunden bis sie in Havanna aus dem Flughafen waren. Danach folgten nochmals 3 Stunden-Taxi-Fahrt bis nach Cienfuegos bei absoluter Dunkelheit! Die Erleichterung war bei allen gross als wir uns in die Arme schliessen konnten. Zum Glück waren die nächsten 2 Wochen zum Erholen da.

Der Einkauf am Samstag war relativ Nervenaufreibend. Es war uns nicht möglich Eier und Butter aufzutreiben. Egal wen wir fragten oder in welchem Laden wir waren. Am Sonntag ging es dann los – mit Eiern aber ohne Butter. Für den ersten Tag machten wir einen kurzen Trip von ca. 2 Stunden in eine Bucht, ausserhalb der Bucht von Cienfuegos. Schön geankert, den Ankerdrink und das ‚Plättli‘ auf dem Tisch, sahen wir einen Fischer auf uns zu rudern. Alle dachten, er werde uns Fisch oder Hummer anbieten. Aber weit gefehlt! Soweit wir verstanden, wurde er von der Guardia Frontera (Küstenwache) geschickt um uns zu sagen, dass wir nicht über Nacht bleiben dürften. Ein Blick an den Strand zeigte uns ein Auto mit zwei weiss gekleideten Personen. Die sahen ziemlich offiziell aus. Wir liessen uns aber nicht beirren und blieben wo wir waren. Schliesslich wollten wir am nächsten Tag um 7 Uhr los. Vielleicht kassierten wir in 2 Wochen wieder einen Anschiss wegen falschem Ankern. Aber das war ja noch weit entfernt und bis dahin vielleicht schon vergessen.

Die nächsten 2 Wochen verbrachten wir mit tollem segeln, schnorcheln, schwimmen, ab und zu einen Jass wo das Team Yvonne und Peter unschlagbar mit 8:2 gewonnen hatte. Es wurde viel gelacht, gesungen, geprostet und ab und zu eine Million gewonnen. Leider nur auf dem Tablet!

  

  

Ein Highlight war sicherlich die Verhandlung mit Fischern, die uns frischen Hummer für 7 Schoko-Riegel, eine alte Sonnenbrille, ein Cap, 2 Dosen Bier und 7 CUC (ca. 7 CHF) gaben. Ein Festessen! 

  

Vor allem da Rosis und Peters Angelkünste nichts als Seegras hergaben. Fairerweise muss man aber auch sagen, dass wir beim Schnorcheln keine Fische gesehen haben.

Viel zu früh mussten wir uns wieder auf den Rückweg nach Cienfuegos machen. Am Tag vor der Abreise durfte eine ausgiebige Shopping-Tour nicht fehlen. Irgendwie kamen wir aber nicht wirklich dazu sondern blieben immer irgendwo in einer Bar hängen und genossen den einen oder anderen Cuba Libre oder Mojito und inklusive Kubanischer Zigarre und Live-Musik.

  

Der nächste Morgen begann dann auch eher gemächlich. Die zwei mussten noch ihre Sachen packen bevor es dann an Land ging um noch einen letzten Mojito an der Bar zu trinken und sich zu verabschieden.

Tja und dann waren wir wieder alleine. Der Plan war so schnell als möglich den Anker zu lichten und uns auf den Weg nach Cayman Island zu machen. Denn irgendwie hatten wir plötzlich genug von Kuba. Gleich nach der Abreise von Rosi und Peter brachten wir die Wäsche zur Wäscherei und dann noch zum Arzt. Leider hatte Yvonne seit Tagen Wasser in einen Ohr, das partout nicht mehr rauswollte. Der Untersuch ergab, dass das Ohr zu 70% mit Ohrenschmalz zu war und dieses gespült werden musste. Damit der ganze Schmutz rauskam, mussten aber 3 Tage lang Ohrentropfen verabreicht werden. Die Spülung konnte erst am Montag vorgenommen werden. Also verzögerte sich unsere Abreise um einige Tage. Am Freitag holten wir dann die Wäsche ab und als wir wieder auf unserem Schiff waren, hatte der Wind mal wieder ziemlich aufgedreht und er kam schon wieder von Norden! Den letzten Nordwind immer noch im Hinterkopf gab es öfters einen Kontrollblick nach draussen – und prompt waren wir schon wieder am wegdriften! Also Motor an und neu Ankern. Etwa nach dem dritten Versuch klappte es dann endlich. Der Wind hielt wieder volle 2 Tage an, was so viel bedeutete, dass wir mal wieder auf dem Schiff ‚gefangen‘ waren. Am Montag hatte dann der Wind soweit nachgelassen, dass Yvonne zum Arzt konnte um das Ohr zu spülen, wir noch einige Einkäufe machten – wir mussten ja noch unser Kubanisches Geld loswerden – und uns für die Ausreise vorbereiteten. Wir wollten am Dienstag um 07.00 Uhr los, damit wir bei Tageslicht Cayman Island erreichten. Das Ausklarieren in Kuba meldeten wir am Vorabend an, und baten die Beamten um 06.30 Uhr an Bord der Tamango Love zu erscheinen. Der eine Beamte fragte vorgängig ob wir eventuell Seife für ihn hätten, was wir auch bejaten. Am nächsten Morgen kamen zwei Beamte pünktlich und füllten die nötigen Papiere aus und wir übergaben ihnen Seife und einige Kleider für Kinder oder deren Frauen. Pünktlich um 07.00 Uhr konnten wir dann den Anker lichten und uns mit einigen Flaschen Rum auf den Weg nach Cayman Island machen. Was uns da wohl erwarten würde? Wir werden davon berichten.

PS: Mehr Bilder von Kuba gibt es unter: http://www.tamango.ch/fotos/karibik/kuba