Türkei August 2013

Zurück in Marmaris haben wir uns einen idyllischen Steg im hinteren Teil der Yalanci Bogaz-Bucht gesucht um mal wieder ein paar Arbeiten auf dem Schiff durchzuführen. In Fethyie ist uns leider beim Putzen unseres Beibootes ein Malheur passiert. Der Boden hat sich auf einer Länge von ca. 1 Meter von der Seite gelöst. Der Selbstversuch, das Dinghi zu leimen, scheiterte kläglich. Also mussten wir uns eingestehen: wir müssen zum Dinghi-Doktor!

Des Weiteren hatten wir bereits das zweite Mal das Problem, dass beim Ankern die Kette unkontrolliert ausrauschte und diese erst wieder hochgezogen werden konnte, wenn ein herausgefallener Stift wieder eingesetzt wurde, was nebenbei erwähnt eine mühsame Sache war, die einige Zeit in Anspruch nahm. Also mussten wir die Ankerwinsch genauer unter die Lupe nehmen. Das Problem wurde von Heinz schnell erkannt und dank Garantie schnell behoben. Nun konnten die nächsten Gäste eintreffen. 

Stefi eine ehemalige Arbeitskollegin von Yvonne, und Phil der ehemalige Miteigner der Tamango Love hatten sich für die nächsten zwei Wochen angemeldet. Spannend war, dass die zwei sich nicht kannten. Die beiden trafen sich das erste Mal am Flughafen Dalaman am Gepäckband und sind gemeinsam mit dem Taxi nach Marmaris gefahren. Stefi meinte im Taxi zu Phil, das man ja während den zwei Wochen sehen werde, ob es eine gemeinsame Rückfahrt nach Dalaman geben. ;-) Um dies vorweg zu nehmen: Ja sie sind gemeinsam im Taxi zurück nach Dalaman zum Flughafen gefahren.

  Stefi

 

Heinz und Phil

Am Sonntag starteten wir unsere Segeltour leider mit sehr wenig Wind. Also entschieden wir uns für einen kurzen Törn in die nächste Bucht. Beim Versuch das Grauwasser (Wasser vom Lavabo) abzupumpen, wurde leider bemerkt, dass die Pumpe defekt war. Nach kurzer Beratung entschieden wir uns zurück nach Marmaris zu fahren um diese zu ersetzen. Die zwei Männer kümmerten sich um den Ersatz und Austausch dieser Grauwasserpumpe und die Mädels gönnten sich einen ausgiebigen Shopping Tag. Am nächsten Tag starteten wir den zweiten Versuch. Zum Glück erfolgreich und mit einem wunderbaren Segeltag mit moderatem Wind und Wellen. Dies war leider nicht immer der Fall. An einem Flautentag entschieden wir uns für einen kurzen Trip in die nächste Bucht. Schliesslich haben wir ja ein Segelschiff und kein Motorboot. Gesagt getan. Stefi, die einen gewissen Drang zur Bewegung hat, wollte am nahen Ufer mal wieder Geisslein sein und eine kleine Bergwanderung durchführen. Also hat Heinz sie mit dem Dinghi ans Ufer gefahren. Ca. eine viertel Stunde später kam wie aus dem Nichts die Türkische Küstenwache längsseits und wollte unsere Papiere sehen. Guten Glaubens holten wir das benötigte Transitlog (dies berechtigt Schiffe für 1 Jahr in türkischen Gewässern zu cruisen) und Heinz und Yvonnes Pässe und überreichten diese. Relativ schnell kam die Frage auf, wer die dritte Person an Bord sei und wieso diese nicht im Transitlog eingetragen sei. Heinz und Yvonne erklärten, dass sie nicht gewusst hätten, dass dies nötig wäre. Daraufhin wurden wir höflich aber sehr bestimmt aufgefordert, sofort nach Datça zu gehen und dies nach zu holen. Tja, da mussten wir dann noch beichten, dass noch eine vierte Person an Bord war, aber momentan beim Wandern! Die Herren von der Küstenwache waren nicht sehr erfreut und wiederholten immer und immer wieder: go to Datça immediately. Maybe you get a punishment. (wir sollen sofort nach Datça fahren und evtl. werden wir noch eine Strafe bezahlen müssen). Wir versprachen, dass wir, sobald wir Stefi wieder an Bord sei, nach Datça fahren würden. Nun kam die Herausforderung Stefi in diesem Hügel zu finden und sie irgendwie an den Strand zu locken. Nach ca. 15 Minuten entdeckten wir sie zwischen Steinen und Gebüschen und glücklicherweise war sie auf dem Weg nach unten. Heinz schnappte sich das Dinghi um Stefi abzuholen. Nun hiess es Anker hoch und auf nach Datca was eine Fahrt für uns von ca. 3 Stunden bedeutete. Also machten wir uns auf den Weg. Bei der Ausfahrt aus der Bucht haben wir dann zur grossen Freude 2 Delfine gesehen! Um 19 Uhr trafen wir dann in Datca ein. Da um diese Zeit sowieso niemand mehr erreichbar war, vertagten wir den Landgang auf den nächsten Morgen. Stefi und Phil entschieden sich an Bord zu bleiben und so machten wir uns alleine auf den Weg. Da wir in Datça vor ein paar Wochen ausklariert hatten um nach Griechenland zu segeln, hatten wir bereits Kontakt zu einem Agenten Namens Aykut. Diesen suchten wir nun wieder auf und erklärten ihm unsere missliche Situation. Eineinhalb Stunden später bekamen wir unser korrigiertes Transitlog und Pässe zurück. Eine Busse war nicht fällig - Glück gehabt! Zurück auf dem Schiff mussten wir dann hören, dass unsere Toilette übervoll war und deshalb Fäkalien aus dem Lüftungsrohr auf Deck gepumpt wurde was natürlich eine riesige Schweinerei gab. Die zwei Armen putzten während unserer Abwesenheit sprichwörtlich die Sch…. vom Deck. Oje….

In den zwei Wochen haben wir sehr viel gelacht, viele Sprüche geklopft, viele leere Bierdosen entsorgt, bemerkt, dass es zu fast jeder Situation ein passendes Lied gibt und Phil hat uns die Welt der Dampfer näher gebracht. Des Weiteren hatte Phil seine Video Kamera dabei und uns interviewt. Wir sind gespannt auf das Resultat!

 

Bozukkale Castle Phil am Steuer

Schlag auf Schlag ging es dann weiter. Netterweise haben Phil und Stefi uns am Freitag geholfen, das Schiff von seiner Salzkruste zu befreien und für die neuen Gäste Essen und Getränke zu bunkern. So hatten Heinz und Yvonne am Samstag nicht ganz so viel Stress. Ein herzliches Dankeschön Euch beiden!

Als nächstes kamen vier Jungs auf die Tamango Love. Roger, Michi, Christoph und Krispin.

Eine Woche, die mit viel Technik und Staunen bestückt war. Michi hatte im Juni erfolgreich die Theorieprüfung zum Hochseeschein bestanden und konnte in dieser Woche seine ersten Segelmeilen abholen. Mit im Gepäck hatte er auch eine GoPro Kamera, die er geschickt platzierte und absolut geniale Aufnahmen machte. Dafür ist er sogar auf den Mast geklettert und zum Anker getaucht!

Tamango unter Segel 

Das Endresultat seiner GoPro Kamera ist ein super tolles Video, das hoffentlich demnächst veröffentlicht wird. Und dank seinem Anker App hatten wir fast nie schlaflose Nächte vor Anker!

Unser Anker Michi und Roger

Aber was wäre eine Woche Tamango Love ohne irgendeinen Defekt?! Bei einem Badestopp konnten wir den Motor nicht mehr abstellen. Zum Glück hatten wir zwei erfahrene Elektriker an Bord. Dank Roger und Michi wurde das Problem fachmännisch provisorisch repariert so dass wir für den Rest der Woche keine weiteren Vorkommnisse hatten. Stopp – Korrektur: spezielle Vorkomnisse: zwei Mal in einer Woche haben wir Delfine gesehen! Das zweite Mal kam einer bis zu unserem Bug und schwamm für ein paar Minuten mit! Wunderschön! Die Reise mit den Jungs endete dann in Selimyie, ein hübsches Dörfchen und wir machten uns auf den Weg nach Bozukkale, unser persönliches Paradies in der Südtürkei, wo wir uns dann 2 Tage bei unserem türkischen Freund Mustafa erholten bevor wir zurück nach Marmaris fuhren, wo mal wieder ein paar Aufgaben auf uns warteten.